Was ist der cW-Wert?
Der cW-Wert ist der Strömungs- bzw. Luftwiderstandskoeffizient und drückt damit die Aerodynamik von Körpern wie Autos aus. Je geringer der cW-Wert, desto weniger Luftwiderstand herrscht. Die Vorteile dessen sind eine bessere Beschleunigung und Endgeschwindigkeit sowie Einsparungen beim Verbrauch. Insbesondere bei Elektroautos ist dieser Faktor von zentraler Bedeutung, um die Reichweiten zu erhöhen.
Die Formel für den cW-Wert lautet:
Widerstandskraft
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Staudruck x Stirnfläche
Die Widerstandskraft ist die Kraft, mit welcher der (Fahrt-)Wind auf das Auto drückt.
Der Staudruck ergibt sich aus der Luftdichte und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs bzw. des entgegenströmenden Windes.
Die Stirnfläche ist definiert als maximaler Querschnitt des Autos.
Wie wir sehen, ist der cW-Wert ein relatives Maß, was auch Bezug auf die Größe des Autos nimmt. Damit ist bereits klar, dass ein SUV mit verhältnismäßig niedrigem cW-Wert in der Regel dennoch mit stärkerer Widerstandskraft zu kämpfen hat, als ein kleines Auto – und diese ist letzten Endes maßgeblich für den Kraftstoffverbrauch. Bei höheren Geschwindigkeiten ab ca. 60 km/h wird die Aerodynamik der primäre Faktor für den Verbrauch, weil dann der Luftwiderstand größer ist als der Rollwiderstand.
Denn die Widerstandskraft verhält sich quadratisch zur Geschwindigkeit: Verdoppelt man die Geschwindigkeit, vervierfacht sich die Widerstandskraft. Deshalb verbraucht ein Auto auch auf gleicher Strecke bei höherem Tempo exponentiell mehr Treibstoff. Aus diesem Grund wird zudem das WLTP-Verfahren kritisiert, da bei diesem nur mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 46,5 km/h sowie einem maximalen Tempo von 131 km/h getestet wird. Die Phasen, in denen die „Windschnittigkeit“ wirklich zum Tragen kommt, sind also eher gering.
Schlussendlich ist der cW-Wert geeignet, um Modelle einer Kategorie, zum Beispiel verschiedene SUVs, untereinander zu vergleichen. Für ein aussagekräftiges und pragmatisches Bild zwischen Autos, die sich in der Größe und Bauform stark unterscheiden, sollte er aber wieder mit der Stirnfläche multipliziert werden.
Wie eingangs bereits erwähnt, ist dieses Thema bei Elektroautos besonders wichtig, da ohne die Reduktion des Energieverbrauchs die Reichweiten nicht mit denen von Verbrennern mithalten könnten. Kein Wunder also, dass eine Vielzahl an E-Autos unter den Fahrzeugen mit den niedrigsten cW-Werten zu finden sind. Ganz vorne dabei sind aktuell das Tesla Model S mit einem cW-Wert von 0,208 und der Mercedes EQS mit gerade einmal 0,202. Autos mit noch besseren Werten existieren zwar bereits, werden allerdings nicht in Serie hergestellt.