FIA-Formel-E-
Weltmeisterschaft
FIA-Formel-E-
Weltmeister-
schaft
Konkurrenz für die Formel 1?
Die 2014 ins Leben gerufene Formel-E-Meisterschaft zeigt: Auch der Motorsport vollzieht den Wandel hin zu nachhaltiger Elektromobilität. Im Auftrag der FIA initiierte Jean Todt (ehemaliger FIA-Präsident) gemeinsam mit Alejandro Agag und dessen Firma Formula E Holdings eine Rennklasse, in der ausschließlich Elektrofahrzeuge antreten. Im Gegensatz zur klassischen Formel-1 steht bei der Formel-E das Können der Fahrer:innen im Vordergrund. Daher sind die Teams zur Verwendung des gleichen Motors verpflichtet, sodass es keinen Leistungsunterschied zwischen den Autos gibt. Natürlich sind abseits des Motors eine Vielzahl an Innovationen in Sachen E-Auto möglich. Seit dem 13. September 2014 finden die Rennen auf Stadtkursen weltweit statt.
Zu den Fakten:
Die Formel-E gehört zu den neuesten internationalen Rennserien und ist eine der am schnellsten wachsenden Sportarten. Den Mexico City E-Prix 2023 verfolgten in Deutschland knapp eine halbe Million Menschen. Zu den Hersteller, die sich am Rennen beteiligen, zählen Hochkaräter wie Nissan, Jaguar & Porsche. Genauso aber auch „Newcomer“ wie Nio, Mahindra oder Cupra.
Und wer sich Sorgen um die Geschwindigkeit auf der Strecke macht: Fehlalarm!
Einheitsbrei: Wie alles begann …
In der Debüt-Saison 2014/15 beherrschte das Einheitsfahrzeug Spark-Renault SRT_01E die Szene. Zum Auftakt verwendeten alle Teams dasselbe Auto, angetrieben von einem 200 kW (272 PS) Elektromotor, der Höchstgeschwindigkeiten von 225 km/h erreichte. Die Chassis stammen von Dallara, technischer Partner wurde Rennsportveteran Renault. Die Batterien, mit einer Kapazität von 28 Kilowattstunden, wurden von Williams Advanced Engineering produziert.
Ab der zweiten Saison änderte sich dieses Konzept, und andere Hersteller konnten eigene Fahrzeuge homologieren. Allerdings unter einer Voraussetzung: es mussten mindestens zwei Teams mit Fahrzeugen versorgt werden. Obwohl die Erwartungen an die Vielfalt der Hersteller hoch waren, entwickelten tatsächlich nur wenige ihre eigenen Autos.
Im Februar 2015 erlaubte die FIA acht Herstellern, ab der Saison 2015/16 an den Antriebskomponenten zu arbeiten. Sie konnten Motoren, Inverter, Getriebe und Kühlsysteme entwickeln, während die ursprünglich geplante Weiterentwicklung der Batterien gestrichen wurde. Stattdessen mussten die Hersteller ihre Ersatzteile zu einem festgelegten Höchstpreis an jedes Team verkaufen.
Die Evolution der Formel-E-Fahrzeuge
Die Einführung der zweiten Fahrzeuggeneration, dem Spark SRT_05e, zur Saison 2018/19 brachte bedeutende Veränderungen. Die Energiemenge wurde auf 54 kW erhöht, und Fahrzeugwechsel zur Rennhalbzeit waren nicht mehr erforderlich. McLaren Applied Technologies übernahm die Produktion der Batterien, während Sony für die Zelltechnologie und Lucid Motors für das Design und die Management-Software verantwortlich waren.
Die neueste Generation, eingeführt in der Saison 2022/23, brachte weitere Innovationen mit sich. Die Maximalleistung der Fahrzeuge stieg auf 350 kW, während die Rennwagen kleiner und leichter wurden. Gleichzeitig wurde die Kapazität des Akkumulators verringert, aber die Rekuperationsleistung auf 600 kW erhöht, was einen großen Schritt in Richtung Leistung und Effizienz darstellte.
Budget und Rennfieber
Ursprünglich waren zehn Teams mit je zwei Fahrern und vier Autos pro Team in der Serie zugelassen. Die Anzahl der Teammitglieder während eines Renntages wurde begrenzt, um die Kosten zu kontrollieren. Im Juli 2013 wurde eine Budgetobergrenze von 2,5 Millionen Euro pro Team freigegeben, später auf 3 Millionen US-Dollar korrigiert. Diese Regelungen galten nur für das operative Geschäft der Teams.
Ab der Saison 2018/19 wurde das Starterfeld auf maximal zwölf Teams erweitert, was mehr Wettbewerb und Vielfalt in der Serie ermöglichte und der steigenden Beliebtheit des Rennens Zoll schuldete.
Eine runde Sache
Ein bemerkenswertes Merkmal der Formel-E-Fahrzeuge sind die Reifen. Alle Reifen für die Formel-E-Autos stammen von einem Einheitslieferanten. Michelin übernahm diesen Part in der Debüt-Saison. Statt Slicks werden speziell profilierte Allwetterreifen verwendet, um dem Nachhaltigkeitsgedanken der Serie gerecht zu werden.
Im Gegensatz zur Formel 1, bei der zu dieser Zeit Niederquerschnittsreifen verwendet wurden, verfügten die Formel-E-Autos von Anfang an über 18-Zoll-Räder. Zu Beginn erhielt jeder Fahrer fünf neue Vorder- und Hinterreifen pro Renntag.
What rules the race
Ein Formel-E-Rennen unterscheidet sich von klassischen Motorsportwettbewerben. In der ersten Saison musste beispielsweise jeder Fahrer sein Fahrzeug zu einem beliebigen Zeitpunkt im Rennen wechseln. Mit der Einführung der zweiten Fahrzeuggeneration und der Saison 2018/19 wurde diese Regel aufgehoben, und die Renndistanz wurde auf 45 Minuten plus eine Runde festgelegt. Die Fahrzeuge verfügten über zwei verschiedene Energiemodi: den Normal-Mode mit 200 kW und den Attack-Mode mit 225 kW, der durch das Durchfahren einer speziell gekennzeichneten Zone auf der Strecke aktiviert wurde und den Rennen zusätzliche Spannung verlieh.
Im nächsten Jahr …
Die Formel-E startet 2024 übrigens am 13. Januar in Mexiko-City mit dem Mexiko.City ePrix über 2,093 km.
Es folgen am 26. sowie am 27. Januar die Rennen in Saudi-Arabien, Riad: Diriyah ePrix I und der Diriyah ePrix II.
Also, haltet euch den Kalender frei und verabredet euch zum Public Viewing!