Ladestation, Ladesäule, Wallbox oder Ladepunkt – was sind die Unterschiede und Vorteile?
Als Ladestationen gelten zunächst alle Einrichtungen, an denen Elektroautos aufgeladen werden können. Dabei muss insbesondere zwischen Ladesäulen und Wallboxen unterschieden werden. Ladesäulen sind vor allem im öffentlichen Raum, zum Beispiel auf Autobahnraststätten, verbreitet, während die am Strom angeschlossenen Wallboxen vermehrt im privaten Bereich genutzt werden.
Ladestation ist ein Überbegriff für sämtliche Installationen, an denen Elektroautos aufgeladen werden können. Wir erläutern die verschiedenen Arten von Ladestationen und wie sie sich voneinander unterscheiden.
Die grundlegendste Art der Ladestation ist eine Level-1-Ladestation. Diese Stationen verwenden ein herkömmliches 110-Volt-Stromnetz, um das Auto aufzuladen. Level-1-Ladestationen sind in der Regel die langsamsten – dafür aber günstige – Optionen.
Level-2-Ladestationen sind die häufigste Art der Ladestation für Elektroautos und laden mit ihrem 220-Volt-Anschluss deutlich schneller als Level-1-Ladestationen. Des Weiteren sind sie mit den meisten öffentlichen Ladestellen sowie mit privat betriebener Infrastruktur kompatibel.
Eine weitere Art ist die DC Fast Charger (DCFC). Diese Station nutzt Wechselstrom oder Gleichstrom (je nach Fahrzeug) und lädt noch schneller als Level-2-Stationen.
Die meisten Hersteller bieten je nach verwendetem System verschiedene Ladestationen an. So gibt es Schnell-Ladegeräte für das CHAdeMO-System, aber auch Standard-Ladegeräte für das CCS-System. Letztere sind deutlich langsamer. Standard-Ladegeräte sind dafür vorteilhafterweise oft mit E-Autos anderer Hersteller kompatibel. Das CHAdeMO-System hingegen ist in der Regel nur mit speziellen Schnell-Ladegeräten des jeweiligen Herstellers nutzbar. Allerdings machen mittlerweile auch einige Hersteller CHAdeMO kompatibel.
Die meisten Ladestationen für Elektroautos sind kabellose Säulen (Ladesäulen), die ein Aufladen ohne Stromanschluss ermöglichen. Sie sind primär im öffentlichen Bereich, z. B. an Autobahnraststätten oder in Parkhäusern, zu finden.
Eine andere beliebte Art von Ladestation für Elektroautos ist die Wallbox, die aus einer fest installierten Steckdose besteht und es den Fahrern ermöglicht, ihr Auto über einen direkten Stromanschluss aufzuladen. Für Wallboxen konnten in der Vergangenheit häufig Förderungsgelder beantragt werden.
Ein Ladepunkt ist – laut Definition der Richtlinie 2014/94/EU – „eine Schnittstelle, mit der zur selben Zeit entweder nur ein Elektrofahrzeug aufgeladen oder nur eine Batterie eines Elektrofahrzeugs ausgetauscht werden kann.“
An dieser Schnittstelle, die aus einer Ladebuchse bzw. einem Ladekabel besteht, kann nur ein Fahrzeug gleichzeitig aufgeladen werden. Wo genau sich dieser Ladepunkt befindet, ist dabei nicht spezifiziert. Ein Ladepunkt kann sich an einer Wallbox oder an einer Ladesäule befinden. Es können sich aber an beiden Ladestation-Typen auch mehrere Ladepunkte befinden und damit mehrere E-Fahrzeuge an einer Ladestation laden.
Vorteile von (öffentlichen) Ladesäulen:
i. Parkplätze: Parkplätze an Ladesäulen sind in der Regel Elektroautos vorbehalten, weswegen hier die Chance größer ist, noch einen von wenigen begehrten Parkplätzen – beispielsweise in einem Stadtzentrum – zu erhalten.
ii. Ortsunabhängigkeit: Ladesäulen können fast überall aufgestellt werden und sind daher perfekt, um – vor allem auf langen Reisen – einen Zwischenstopp einzulegen.
Vorteile einer (privaten) Wallbox:
i. Sicherheit/Unabhängigkeit: Mit einer eigenen Wallbox kannst Du jederzeit zu Hause laden.
ii. Zeitersparnis: Mit einer Wallbox können Elektroautos ganz bequem über Nacht geladen werden. So vermeidest Du Wartezeiten, die an einer öffentlichen Ladesäule aufkämen.
iii. Preis: Da sich der Preis nach deinem persönlichen Strompreis richtet, ist er planbarer und meist auch günstiger als an öffentlichen Ladesäulen. Vor allem in Kombination mit eigens produziertem Strom aus einer Photovoltaikanlage ergibt sich ein großes Einsparpotenzial.
4. Fazit: Welcher Typ ist für mich am besten geeignet?
Wallboxen sind besonders für Personen geeignet, die nur kurze Strecken mit ihrem E-Auto zurücklegen, beispielsweise zum Arbeitsplatz. Diese können ihr E-Auto daraufhin abends/nachts entspannt zu Hause zu einem günstigen Preis laden und sich in dieser Zeit um andere Dinge kümmern.
Öffentliche Ladesäulen haben den Vorteil, auch auf längeren Reisen genutzt werden zu können. Außerdem ergeben sich dadurch zusätzliche Parkmöglichkeiten für Elektroautofahrer. Und in bestimmten Fällen können auch hier die Wartezeiten angenehm überbrückt werden, zum Beispiel mit einem Mittagessen an einer Autobahnraststätte oder einem Einkauf in der Stadt.
Wer viele und vor allem lange Strecken fährt, kommt um öffentliche Ladesäulen also nicht herum. Allerdings kann auch hier über die zusätzliche Anschaffung einer Wallbox nachgedacht werden.