Warum die
THG-Quote kein
Greenwashing ist
Warum die
THG-Quote
kein
Greenwashing
ist
1. Definition von Greenwashing
Greenwashing ist eine Marketing-Strategie, die Unternehmen nutzen, um ihren Kunden vorzugaukeln, dass sie stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind, als es tatsächlich der Fall ist. Obwohl es gut gemeinte Bemühungen zur Förderung des Umweltbewusstseins gibt, begünstigt Greenwashing leider diejenigen Unternehmen, die keinen wirklichen Wandel in Richtung Umweltfreundlichkeit anstreben. Dies kann dazu führen, dass Konsumenten getäuscht und nicht angemessen über Produkte informiert werden und somit Produkte kaufen, die ihnen ein Gefühl der Nachhaltigkeit vortäuschen und doch nicht umweltfreundlich sind. Es gibt mehrere Wege für Unternehmen, Greenwashing zu betreiben. Einige der häufigsten Methoden sind: Die Fokussierung auf ein bestimmtes Merkmal des Produkts oder der Geschichte des Unternehmens als „grüner“ Aspekt; das Ausblenden oder Abmildern anderer Aspekte des Produkts oder der Unternehmensgeschichte, die nicht umweltfreundlich sind; und das Veröffentlichen von falschen oder irreführenden Informationen über ein Produkt oder ein Unternehmen.
Ungünstigerweise können Konsumenten in den meisten Fällen schwer ermessen, ob ein Unternehmen tatsächlich seine Versprechen hält oder ob es lediglich grünes Marketing betreibt. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich bei Kaufentscheidungen über alle relevanten Fakten informiert zu halten und nur Produkte zu kaufen, von denen man weiß, dass sie wirklich umweltfreundlich sind. Die Gefahren von Greenwashing gehen jedoch weiter als nur falsche Versprechen an Verbraucher. Diese Taktik lenkt den Blick ab vom Kernproblem und fördert damit die Unfähigkeit von Unternehmen, innerhalb des Systems zu agieren. Daher sollten Unternehmen aufrichtig versuchen, ihr Geschäftsmodell in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern, anstatt lediglich grünes Marketing zu betreiben. Auch muss bedacht werden: Wenn jeder Konsument seine Kaufentscheidung richtig trifft und authentische Informationen verlangt, wird es schwer für diejenigen Unternehmen sein, weiterhin mit Greenwashing Erfolg zu haben – was letztlich bedeutet: Jeder hat die Möglichkeit etwas gegen Greenwashing zu tun!
2. Was ist eine THG-Quote?
Kurz gefasst: Unternehmen, die CO₂-emittierende Kraftstoffe auf den Markt bringen, sind in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, Treibhausgase einzusparen. Der Gesetzgeber nutzt dafür das Instrument der Treibhausgas-Minderungsquote (kurz THG-Quote).
Dafür werden CO₂-Einsparungen durch die Nutzung von Elektrofahrzeugen anstelle herkömmlicher Verbrenner anerkannt. Das gilt für jedes in Deutschland straßenzugelassene und 100 % elektrische Fahrzeug.
3. Welche Auswirkungen hat die THG-Quote auf die Umwelt und das Klima?
Die THG-Quote ist die „Strafsteuer“, die fossilie Geschäftsmodelle immer teuer macht und damit eine staatliche Lenkungswirkung erzielt. Der E-Autofahrer wird belohnt und der Verbrennerfahrer wird bestraft, weil das Geld für den E-Autofahrer (im Ergebnis) vom Verbrennerfahrer gezahlt wird. Gleichzeitig wird Elektromobilität quasi subventioniert und damit belohnt. So werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Und: Je langsamer der Fortschritt der Elektromobilität vorangeht, desto weniger THG-Quoten stehen zur Verfügung. Damit ist die einzelne Quote teurer und der Preis für Mineralölunternehmen sowie die erhaltene Prämie jedes Elektrofahrzeugs höher, was den Vorteil des Kaufs eines Elektrofahrzeugs genauso wie die Mehrkosten für Mineralölunternehmen erhöht. Mit anderen Worten: Je dringender ein starker Umschwung von Verbrennern zu Alternativen wie der Elektromobilität, desto stärker wird dieser auch durch die THG-Quote forciert!
Da die Elektromobilität geringere CO₂-Ausstöße mit sich bringt, ist sie deutlich nachhaltiger, umwelt- und klimaschonender als die Fortbewegung durch Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor. Denn geringere CO₂-Emissionen entlasten die Umwelt und das Klima. Genaueres dazu findest du auch in unserem Blogbeitrag.
4. Fazit: Warum ist die Anwendung der THG-Quote (nicht) als Greenwashing anzusehen?
Ein großes Problem an der THG-Quote ist, dass Strafzahlungen von Mineralölunternehmen – falls diese nicht ausreichend Einsparungen, z. B. in Form von THG-Zertifikaten, nachweisen können – an den Staat gehen, aber nicht zwingend nachhaltig eingesetzt werden müssen. Theoretisch kann der Staat mit dem Geld sogar umweltschädliche Subventionen finanzieren. Ebenso gehen nicht genutzte Zertifikate von Privatpersonen an den Staat, für diese gilt das gleiche wie für Strafzahlungen. Möchtest Du also sicherstellen, dass das Geld aus der THG-Quote für echte Transformation eingesetzt wird, solltest Du sie selbst beantragen und kannst somit selber entscheiden, welcher Abnehmer aus Deiner Sicht die richtige Absicht verfolgt, um einen Wandel zur nachhaltigen Mobilität anzutreiben – und vielleicht wirst Du ja zusätzlich bei unseren Öko- und Sozialprojekten fündig.
Die vom Gesetzgeber verpflichtende THG-Quote zwingt Mineralölunternehmen dazu, jedes Jahr mehr Treibhausgasemissionen einzusparen. Die Quote verpflichtet Unternehmen dazu, eine bestimmte Menge an Emissionsreduktionen zu erreichen und bei Nichteinhaltung Strafen zu zahlen. Die Idee dahinter ist, den Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehrssektor zu verringern und damit einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Die THG-Quote führt zu zusätzlichen Kosten für die fossilen Energieträger, was diese Produkte (z.B. Benzin oder Diesel) für Unternehmen und Verbraucher zunehmend unattraktiv macht. Die THG-Quote sorgt somit über den Preismechanismus dafür, dass diese Unternehmen in Energieträger der Zukunft investieren, die weniger Emissionen erzeugen. Dazu zählen beispielsweise Investitionen in die elektrische oder Wasserstoffinfrastruktur (z.B. Ladesäulen; Elektrolyseure, Wasserstofftankstelle). Unternehmen können so einen Transformationsprozess in Gang bringen. Leider braucht so eine Umstellung unserer Energiewirtschaft Zeit und die neuen Produkte sind nicht von heute auf Morgen verfügbar. Durch die eingeleitete Transformation werden jedoch vielen neue Möglichkeiten und Arbeitsplätze für die nachhaltige Mobilität geschaffen. Die THG-Quote ist in dieser Hinsicht als eine Förderung zu sehen:
1. Sie stellt eine jährliche finanzielle Förderung für Eigentümer von Elektrofahrzeugen dar, was die Attraktivität dieser Fahrzeuge steigert.
2. Sie ist ein Instrument, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu fördern. Ohne die THG-Quote für Ladesäulen würde sich ein Teil dieser Anlagen für die Betreiber nicht rentieren oder die Kosten des Ladestroms wären entsprechend höher.
3. Sie sorgt aufgrund der jährlich steigenden Quotenkosten für herkömmliche Kraftstoffe und die entsprechend sinkende Attraktivität dieser Produkte für die Inverkehrbringer für eine Transformation hin zu nachhaltigen Produkten. Durch die zusätzlichen Erfüllungsoptionen wird für die Inverkehrbringer ein Anreiz geschaffen, Strafzahlungen für Nichterfüllung zu vermeiden und das Geld stattdessen in neue Produkte zu investieren, die auf die THG-Quote anrechenbar sind. Der Staat setzt somit einen gesetzlichen Rahmen, der Investitionen in nachhaltige Mobilität fördert.
Es entstehen also tatsächliche Bestrebungen hin zu nachhaltigem Verhalten, sowohl auf der Seite der Industrie, als auch auf der des Konsumenten. Der Blick auf die THG-Quote als starkes Element zur Förderung des technologischen Wandels hin zu nachhaltigen Möglichkeiten der Mobilität als Ganzes ist hier entscheidend. Das widerspricht Greenwashing, bei welchem lediglich das Bild von nachhaltigem Verhalten erzeugt werden soll, während in Wahrheit kaum/keine nachhaltigen Entwicklungen stattfinden.